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Rutschungen sind mehr oder weniger kontinuierliche Verlagerungen von Boden oder Gestein entlang einer Scherfläche oder -zone. Es werden zwei Typen von Rutschungen unterschieden (nach Highland & Bobrowsky 2008).

  • Translationsrutschungen
  • Rotationrutschungen

Translationsrutschungen (Abb. 1, links) bewegen sich relativ planar nach unten, normalerweise entlang einer strukturell bereits vorhandenen, ebenen Scherzone bzw. Trennfläche. Im Gegensatz dazu führen Rotationrutschungen (Abb. 1, rechts) eine Rotationsbewegung entlang einer konkav gekrümmten Gleitfläche aus. In diesem Fall ist der Untergrund normalerweise homogener. Translationsrutschungen zählen zu den weltweit am häufigsten vorkommenden Arten von Rutschungen, auch in Niederösterreich. Translationsrutschungen sind in der Regel flacher als Rotationsrutschungen und reichen von einem kleinen Maßstab (Größe eines Einfamilienhauses) bis zu größeren Erdrutschen mit einer Länge von mehreren Kilometern. Die Prozessgeschwindigkeit ist sehr variabel und kann zwischen Zentimetern (und weniger) über einen Monat bis zu mehreren Metern pro Tag liegen oder sogar noch schneller sein. Mit zunehmender Geschwindigkeit können Rutschprozesse in Fließprozesse übergehen - es kommt zur Entwicklung von Erdströmen und Muren (Highland & Bobrowsky 2008).

Im Rahmen des NoeSLIDE-Projekts werden Rutschungen in Waidhofen (Hofermühle und Eckerwirt), in Gresten (Salcher-Rutschung) und in Brandstatt untersucht.

 

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Abbildung 1: Schematische Darstellung einer Translationsrutschung (links) und einer Rotationsrutschung (rechts) (Quelle: Highland & Bobrowsky 2008)

 

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Literatur

Highland, L. & Bobrowsky, P.T. 2008. The landslide handbook: a guide to understanding landslides, US Geological Survey Reston, VA, USA.

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