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Als eines der beiden Hauptuntersuchungsgebiete im NoeSLIDE Projekt wurde die Salcher Rutschung in Gresten mit einer Vielzahl verschiedener Installationen zur Erkundung und zum Monitoring des Untergrundes ausgestattet.

Dauerhaft installiert sind seit Beginn der Geländearbeiten 2015 bis dato:

  • 3 TDR Sonden (in je 0.5, 1 und 2 m Tiefe; Bodenwassergehalt in [%])
  • 5 Piezometer (Tiefe zwischen 4 m und 8 m; Höhe der Wassersäule in [m])
  • 1 automatisches Inklinometer (13 m)
  • 3 manuelle Inklinometer (~4 bis ~4,65m)

 

Inklinometer

Gegenwärtig befinden sich auf der Salcher Rutschung 4 verrohrte Bohrlöcher, die für Inklinometermessungen verwendet werden. Drei werden ca. monatlich über manuelle Inklinometersonden neu gemessen, eines beinhaltet ein permanent installiertes Ketteninklinometer. Die Messungen erfolgen hier automatisch und werden per Internet direkt über den Datenserver in Wien ausgelesen.

Im Sommer 2019 wurden 3 neue Inklinometer sowie in neues Piezometer verbaut. Die alten manuellen Inklinometer sind durch die Bewegung des Hanges abgeschert. Feldarbeit siehe Abb. 16. 2022 wurde ein weiteres Inklinometer neu gesetzt, da eines durch die Hangbewegung verloren ging.

 

Stumvoll 2020 InstallationenSalcherGelaende2019

Abbildung 16: Geländearbeiten an der Salcher Rutschung, Juli 2019. © Photographien siehe Einzelvermerk.

 

Piezometer und TDR Sonden

An der Salcher Rutschung sind 5 Piezometer verbaut. Vier befinden sich entlang eines Längsprofils der Rutschung, ein weiteres liegt entlang eines oberen Querprofils. Direkt neben der meteorologischen Station sind 3 TDR Sonden in 0,5, 1 und 2 m Tiefe verbaut. Sie messen alle 5 Minuten einen volumetrischen Wassergehalt.

Die Daten zu diesen Sensoren sind in Echtzeit unter Monitoring aufrufbar.

 

Permanente Geoelektrik (ERT)

An der Salcher Rutschung befindet sich darüber hinaus eine permanente Geoelektrik (ERT) der Geologischen Bundesanstalt (GBA). Sie ist über die gesamte Länge der Rutschung in ca. 30 cm Tiefe vergraben und operiert im automatisierten Betrieb. Dabei kommt das GEOMON System der GBA zum Einsatz (Supper et al. 2014). Die Installation des ERT erfolgte im Rahmen des LAMOND-Projektes (Ottowitz et al. 2018) im Herbst 2014. Alle drei Stunden erfolgt eine Messung, wobei Veränderungen der Feuchteverhältnisse im Untergrund erfasst werden können. Abbildung 17 zeigt ein repräsentatives Beispiel für eine ERT Messung an der Salcher Rutschung. Für mehr Details siehe Ottowitz et al. 2018. 

OttowitzEtAl 2018 Abb 21

Abbildung 17: Repräsentatives Ergebnis des geoelektrischen Monitoring Profils der GBA an der Salcher Rutschung - berechnetes Model des spezifischen elektrischen Widerstandes. Graphik aus Ottowitz et al. 2018.

 

Rammsondierungen (DPH/ DPM), Rammkernsondierungen, Bohrkernentnahme und Laboranalysen

Zu Beginn des NoeSLIDE Projektes im Jahr 2014 wurde über Rammkernsondierungen eine Vielzahl an Bohrkernen bis in 14 Meter Tiefe gewonnen. Zur Geländearbeit siehe auch Abbildung 18. 

 

StumvollEtAl 2019 fig3

Abbildung 18: Geländearbeiten an der Salcher Rutschung 2014/ 2015. a-c) Rammsondierung (DPH); d-e) Rammkernsondierung und Bohrkernentnahme; f) Wasseraustritt an Bohrkern B6; g-h) Inklinometer Installation; i) Inklinometer Datenaufnahme. Graphik aus Stumvoll et al. 2019. 

 

Die entsprechenden Bodenproben wurden anschließend in einem bodenphysikalischen Labor an der Universität Wien hinsichtlich Korngrößenverteilung, Lagerungsverhältnissen, Farbe, Kalk- sowie Wassergehalt untersucht.

 

StumvollEtAl 2019 fig9

Abbildung 19: Beispiel für die Analyse eines Bohrkerns (B1) an der Salcher Rutschung nach ÖNORM L1050. Graphik aus Stumvoll et al. 2019. 

 

Über Rammsondierungen wurden zudem Veränderungen der Lagerungsdichte im Untergrund bestimmt. In Verbindung mit den Bohrkernanalysen können diese Sondierungen verwendet werden, um einen Eindruck vom Untergrundaufbau des Hanges zu erhalten (siehe Abbildung 20).  

 

StumvollEtAl 2019 fig12

Abbildung 20: Untergrundmodell der Salcher Rutschung unter Verwendung von Inklinometer-, Ramm- und Rammkernsondierungen. Graphik aus Stumvoll et al. 2019.

 


Literatur

Engels, A. 2015. Landslide dynamics -From historical data to monitoring systems: an approach in Gresten, Lower Austria (Masterthesis; unpublished). 173. Vienna, Austria: University of Vienna.
Ottowitz, D., S. Hoyer, B. Jochum, M. Riegler, P. Preuner, A. Scolobig & R. Supper (2018) Long-term landslide monitoring for understanding of underlying dynamic processes as basis for an End-User focused early warning – LAMOND. Wien, Österreich: Geologische Bundesansalt Fachabteilung Geophysik. 10.1553/ESS-LAMOND.
Stumvoll, M. J., E. Canli, A. Engels, B. Thiebes, B. Groiss, T. Glade, J. Schweigl & M. Bertagnoli (2019) The “Salcher” landslide observatory—experimental long-term monitoring in the Flysch Zone of Lower Austria. Bulletin of Engineering Geology and the Environment, 18. 10.1007/s10064-019-01632-w
Supper, R. et al., 2014. Geoelectrical monitoring: an innovative method to supplement landslide surveillance and early warning. Near Surface Geophysics, 12(1), pp.133–150.

 

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